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RAYON



Was ist Rayon? Der Stoff zwischen Natur- und Chemiefaser

Liebhaber von Kleidung und Accessoires haben sind ganz sicher schon mehrmals auf den Namen ‚Rayon‘ gestoßen. Sei es auf dem Etikett von Kleidungsstücken, dem Schal, den Handschuhen oder Heimtextilien. Und dennoch wissen nur wenige was genau mit dem Material gemeint ist. Wenn auch du wissen möchtet, was die Antwort auf die Frage „Was ist Rayon“ ist und was Viskose mit Rayon zu tun hast, dann liegst du hier richtig.

Woraus besteht Rayon?

Zur Herstellung von Rayonfasern wird natürlich vorkommende Zellulose auf Holz- oder Baumwollbasis verwendet. Da diese Rohstoffe so günstig sind ist auch das Endprodukt einer der preiswertesten Stoffe. Durch ein besonderes chemisches Verfahren wird die Zellulose in eine zähe Flüssigkeit verwandelt und dann zu Fäden gesponnen. Das kommt dir bekannt vor? Kein Wunder: Denn eine der Unterarten von Rayon ist die weitbekannte Viskose.

Was ist Rayon: Ursprung und Herkunft

In den 1860er Jahren gab es eine Krise in der Seidenproduktion Europas, da Seidenraupen von einer Krankheit befallen waren. Der Franzose Hilaire de Chardonnet suchte nach einer Lösung für dieses Problem. Dieses Interesse entwickelte sich zur Suche nach einer Möglichkeit Seide künstlich herzustellen. Im Jahr 1885 registrierte Chardonnet das Patent zur Herstellung von Kunstseide auf Zellulosebasis. 


Für die nächsten 40 Jahre war der Stoff als im englischsprachigen Raum als „Artificial Silk“ bekannt. Anfang des 20 Jahrhunderts wurde ein von dem amerikanischen Handelsministerium gegründetes Komitee beauftragt einen griffigeren Namen zu finden, um die Faser auch den Massen schmackhaft zu machen. Im Jahr 1924 entschied sich dieses Komitee für den Namen „Rayon“. Hierbei handelt es sich um ein Kunstwort, das aus dem Wort „Ray“ (zu Deutsch: „Strahl“) und der Endsilbe von „Cotton“ (zu Deutsch: „Baumwolle“) zusammengesetzt wurde.

Für den deutschen Markt wurde die Schreibweise zu „Reyon“ abgewandelt. Dieser Name setzte sich jedoch in Deutschland nicht vollkommen durch: Hierzulande ist der Stoff als Viskose bekannt. Bei Kleidungsstücken, Accessoires und Heimtextilien mit amerikanischem oder internationalem Ursprung ist jedoch immer noch der Name „Rayon“ angegeben.


Wie wird Rayon hergestellt?

Zur Herstellung von Rayon wird Zellulose benötigt. Diese wird entweder aus Hölzern wie Buchen, Fichten, Eukalyptus, Pinien und Bambus, einjährigen Faserpflanzen oder den kurzen Fasern der Baumwollblüte, die nicht zur Herstellung von Baumwolle verwendet werden können, gewonnen.

Zellulose

Mit dem Zusatz gewisser Chemikalien wird aus der Zellulose eine sogenannte Spinnlösung erzeugt. Hierzu wird der Rohstoff verschiedenen Verfahren ausgesetzt, dessen Ergebnis eine zähe (viskose) Flüssigkeit ist. Diese Flüssigkeit wird dann durch spezielle Düsen in ein Spinnbad gepresst, wo sich die Faser verfestigt. Je nach gewünschter Dicke der Faser haben die Düsen einen Durchmesser von 25 bis 250 Mikrometer. Die so entstehenden Fasern werden auch als Endlosfasern bezeichnet, da sie jede gewünschte Länge haben können.

Die Rayonfasern werden nun zu Fäden gesponnen. Je nachdem welche Eigenschaften der Stoff haben soll, können die Fäden behandelt werden, um sie feuerfest, besonders stabil oder wasserabweisend zu machen.


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